Montag, 22. Oktober 2007

Deutsche in Bulgarien


Das Dorf BARDARSKI GERAN wurde 1887 gegründet und liegt 25km von der Donaustadt Orjachovo im Norden und 140km von der Hauptstadt Sofia im Süden entfernt.
Obwohl nur einhundert Jahre alt, ist bereits die Geschichte des Ortes einmalig.
Einmalig deswegen, weil sich dort neben katholischen Bulgaren, die nach einem Aufstand im Jahre 1688 ins Banat geflohen waren, auch Deutsche Glaubensbrüder ansiedelten.
Bulgaren und Deutsche hatten zuvor zusammen im Banat gelebt. Sechs Jahre nach dem Wegzug der Bulgaren sind die Deutschen ihnen 1893 nach Bardarski Geran gefolgt.
Dort entstanden zwei Wohnviertel, ein bulgarisches und ein deutsches. Sehr schnell dominierten Kultur und Unternehmergeist der Deutschen. Sie brachten als erste den Stahlpflug nach Bulgarien, so dass die Landwirtschaft hier blühte.
Außerdem errichteten die Deutschen auf dem Kirchengelände ein Kloster und eine deutsche Schule mit medizinischer Betreuung. Reiche bulgarische Familien schickten ihre Kinder in die dortige Schule. Der erste Kindergarten in Bulgarien entstand ebenfalls hier.
Bis 1943 war das Dorf sozusagen eine heile Welt. Nach der Wende im Zweiten Weltkrieg verließen die Deutschen Bardarski Geran, da sie mit Repressalien rechnen mußten.
Seit dieser Zeit leben sie und ihre Nachfahren wieder in Renningen bei Stuttgart.
Nur zwei deutsche Frauen (Fr. Dauerbach und Fr. Welsch) leben noch im Ort und geben dem Besucher gerne Auskunft.

Maria Mutter der Heiligen Hoffnung

In BARDARSKI GERAN gibt es zwei Katholische Kirchen, eine wurde von den ansässigen Bulgaren, die andere von den im Ort lebenden Deutschen errichtet. Bei der hier abgebildeten handelt es sich um MARIA MUTTER DER HEILIGEN HOFFNUNG. Sie wurde in den dreißiger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts von den Deutschen gebaut.
Sie ist seit Jahren geschlossen und verfällt zusehends.
Der Eintritt ist mittlerweile lebensgefährlich.

Beklagenswerter Zustand

Nebengebäude sind bereits verfallen.
Gut zu sehen: Das Dach ist reparaturbedürftig.

Zutritt verboten

Diese Bilder sind bereits vor einigen Jahren entstanden, als der Zutritt zur Kirche noch möglich war. Einstmals gab es in der Kirche auch eine Orgel und ein Harmonium, beides war damals einmalig in Bulgarien.
Neben Verfall gibt es auch Spuren von Verwüstungen im Inneren der Kirche.

Heiliger Kyrill


Die Darstellung Kyrills als Heiliger in einer katholischen Kirche dürfte einmalig sein.

Freitag, 19. Oktober 2007

Heiliger Methodius

Ebenso die Darstellung von Methodius.
1980 wurden durch den Beschluss des Papstes Johannes Paul II. "Egregiae virtutis" Kyrill und Methodius zu Schutzpatronen Europas ernannt.